Es war mir eine Ehre, in verschiedenen Phasen meines Lebens durch Stipendien finanziell unterstützt zu werden. Doch in jeder dieser Phasen stand nicht der monetäre Aspekt im Vordergrund. Vielmehr ging es um die Verwirklichung persönlicher Ziele – sei es die Tätigkeit in der Softwareentwicklung während meines Studiums, meine Promotion an derTU Kaiserslautern und dem DFKI oder die Gründung meines Unternehmens InnoCow.
2016 – 2017
EXIST-Gründerstipendium
Das EXIST-Gründerstipendium unterstützt Studierende und Absolventen dabei, ihre Gründungsideen aus dem akademischen Umfeld heraus zu realisieren. Die geförderten Vorhaben müssen innovative, technologieorientierte Ideen mit klaren Alleinstellungsmerkmalen und vielversprechenden wirtschaftlichen Erfolgsaussichten sein. Genau aus diesem Grund war das EXIST-Stipendium das perfekte Instrument, um unsere Gründungsidee InnoCow – damals noch während meiner Zeit als Doktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter am DFKI – voranzutreiben.
Mit dem Stipendium, das uns den persönlichen Lebensunterhalt für jedes Gründungsmitglied sicherte, sowie einem Budget von insgesamt 35.000 Euro für Sachausgaben, konnten wir die Ausgründung aus dem DFKI intensiv vorantreiben. In dieser Phase entwickelten wir das betriebswirtschaftliche Konzept für InnoCow und konzentrierten uns auf die Produktentwicklung. Am Ende der Stipendienzeit, im Sommer 2017, hatten wir nicht nur einen funktionierenden Hardware-Prototypen an der Kuh, sondern auch die Gespräche mit Investoren über eine Anschlussfinanzierung waren bereits weit fortgeschritten. Nach der formalen Gründung der GmbH am letzten Tag der Stipendienzeit begann die eigentliche Arbeit erst richtig!
2014 – 2017
Promotions-Stipendium der TU Kaiserslautern
Für meine Masterarbeit zog ich nach Kaiserslautern, um die Möglichkeit zu erhalten, meine Abschlussarbeit am DFKI zu schreiben. Schon während meines Studiums – und eigentlich auch schon davor – interessierte ich mich intensiv für Datenbanken, Informationssysteme und Wissensverarbeitung. Da in Kaiserslautern der Forschungsbereich Wissensmanagement (heute: Smarte Daten & Wissensdienste) unter der Leitung von Prof. Dengel ansässig ist, wandte ich mich im Herbst 2012 an ihn.
Ich hatte den Wunsch, meine Masterarbeit in diesem Bereich zu schreiben und die Promotion direkt im Anschluss anzustreben. Zusätzlich liebäugelte ich mit einer Bewerbung beim Software Campus, was für mich den perfekten Rahmen für meine akademische und berufliche Weiterentwicklung darstellte.
Nach dem erfolgreichen Abschluss und der Verteidigung meiner Masterarbeit begann ich mit meiner Promotion. Mit Unterstützung meines Professors und Doktorvaters bewarb ich mich um ein Promotionsstipendium an der TU Kaiserslautern, das mir schließlich auch zugesprochen wurde. Mit diesem frischen Stipendium ausgestattet, nahm ich meine akademische Laufbahn in Kaiserslautern auf. Das Thema meiner Doktorarbeit beschäftigte sich mit Data Mining auf zeitlich versionierten Geodaten.
2008 – 2013
Firmen-Stipendium bei der regiocom GmbH
Als ich noch vor der Entscheidung stand, an welcher Universität ich mein Informatikstudium beginnen sollte, erfuhr ich von einer Möglichkeit, die mir letztlich die Entscheidung abnahm. Die regiocom GmbH , ein Service- und Prozessdienstleister für Energieversorgungsunternehmen mit Hauptsitz in Magdeburg, vergab ein Firmenstipendium.
Für mich war dies die perfekte Symbiose. Ich konnte das theoretische Studium der Informatik mit wertvollen praktischen Erfahrungen aus dem Berufsalltag verbinden und mein Wissen direkt in der industriellen Praxis anwenden. Am Ende meines Studiums hatte ich nicht nur das theoretische Wissen erworben, sondern auch fünf Jahre Erfahrung in einem Unternehmen gesammelt.
Zugegeben: So war die Entscheidung bezüglich meiner Universität für mich keine richtige Entscheidung mehr – meine Heimatstadt hatte in diesem Fall als Ganzes gewonnen!